& mehr

Dieser Bereich entstand, als wir dabei waren für die Pferdepension den Acker in Weideflächen umzuwandeln. Teils hatten wir schon Weidegras eingesät, teils gab es noch größere Brachflächen, die nur gemäht waren.

Eines Tages, im Frühjahr 1995, sprachen zwei junge Männer bei uns vor, die schon ziemlich gefrustet waren, weil sie in allen umliegenden Gemeinden nachgefragt hatten, ob sie eine 2-3 ha große Fläche zur Durchführung einer Freiluft- Veranstaltung anmieten könnten. Sie hatten aber nur abschlägige Antworten erhalten. Das hing damit zusammen, dass sie eine Techno-Veranstaltung mit 300-1000 Gästen (genauer konnten sie es nicht sagen), als Nachfolge-Party zur Love Parade vom 12. Juli 1995 in Berlin, durchführen wollten.

Die beiden sahen bei genauer Betrachtung schon etwas abgerissen aus, auch so, als ob sie mal etwas zu essen vertragen könnten. Sie waren uns aber von Anfang an sympatisch.

Und deshalb gaben wir Ihnen eine Chance ...

Wir waren anfänglich sehr skeptisch, ob so eine Veranstaltung in geordneten Bahnen ablaufen könnte. Aber es reizte uns, in Paulshof - diesem von Altlandsbergern verachteten, oder aber unbekannten Nest Paulshof - einen Höhepunkt zu setzen.

Und es kam, wie es kommen musste. Den Altlandsbergern standen die Münder und teilweise die Ohren offen, da sie von nichts wußten. Teilweise standen Autos in langen Reihen vor der Ortseinfahrt, oder irgendwelche Amerikaner, Franzosen, Spanier oder Australier versuchten in Altlandsberg heraus zu bekommen, wo Paulshof liegt.

Beim Ordnungsamt war lediglich die Verlängerung der Nachtruhe wegen einer Party beantragt und auch genehmigt worden. Aber das von Samstag abends 22.00 Uhr bis Sonntag abends 18.00 Uhr durchgehend laute Raver-Musik gespielt wird, war wohl nicht überblickt worden - zum Glück hatten wir alle Genehmigungen.
Am meisten rebellierten die Nachbarorte. Dabei hatten wir uns wirklich bemüht, durch Auflagen an die Veranstalter, die Boxentürme und damit den Geräuschpegel in unbewohnte Regionen zu lenken.

Die Veranstaltung selbst kann man nicht beschreiben, man muß sie erlebt haben.

Der Mythos Paulshof war geboren. In einer regionalen Zeitung titelte man "Woodstock in Paulshof". In den Nachfolgejahren bis 1997 kamen bis 6000 Love Parade Besucher nach Paulshof. Die Stadt Altlandsberg stellte sich als Schutzschild vor die Veranstaltung und die Gewerbetreibenden machten zusätzlichen Umsatz.

Der Tenor der überwiegenden Mehrheit war - wo, wenn nicht in Paulshof, soll man denn solche Veranstaltungen überhaupt durchführen.

Aus dieser Entwicklung heraus entstanden mehrere größere und kleinere Veranstaltungen:
  • 1995-1997   Nations of Gondwana - [ www.artevent.de ]
  • 1999              Chaos Communikation Camp - [ www.ccc.de/camp ]
  • 2000              Erdtanz 2000

Zur Philosophie des Paulshofes gehört, dass wir die Techno-Partys nach 1997 abgesagt haben, weil wir jedes Jahr eine Verdoppelung der Besucherzahlen hatten. Wir möchten Großveranstaltungen nicht um den Preis durchführen, dass unser natürliches Umfeld über die Maßen in Mitleidenschaft gezogen wird.

Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass Pferde und & mehr nebeneinander existieren können.

Übrigends unsere ersten Veranstalter betreiben heute, sicher nicht nur wegen unseres Zutuns, die Firma artevent GmbH in Berlin und haben sich als Veranstalter, heute auch als Anbieter für größere Firmenveranstaltungen, etabliert.

Also wenn ein Profi, der das liest, ein tolles Ereignis - eine Freiluftveranstaltung plant, sollte er sich über die Möglichkeiten hier informieren. Wir sind, nicht um jeden Preis, aber wir sind an so etwas interessiert. Allerdings müsste derjenige heute Referenzen vorweisen können.

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